Burnout – Modeerscheinung oder unvermeidliches Schicksal?
Heute sind schon Kindergartenknirpse Burnout gefährdet, Schulkinder nehmen Tabletten für die Nachhilfe, Studenten Drogen für die Klausur, Berufstätige Alkohol für den abendlichen Ausklang.
Jeder wartet eigentlich nur noch auf den unausweichlichen Zusammenbruch.
Aber warum ist das so?
Nun ist ja nicht gleich alles Burnout, was uns im Leben um die Ohren fliegt, so wie auch nicht jedes lebhafte Kind gleich ADHS hat. Aber beide Krankheitsbilder gibt es, beide sind therapierbar und es ist wichtig, auf die Zeichen zu achten. Denn gerade hier gilt der gute als Grundsatz, Vorbeugen ist besser als heilen.
Wer mal wie ich einen Burnout-Patienten und seine Geschichte kennen gelernt hat, weiß den Unterschied zwischen Krankheit und individueller Hysterie zu erkennen.
Wie kann man am besten einem Burnout vorbeugen?
Permanenter negativer Stress wird mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Zusammenbruch führen – welcher Art auch immer. Kein Mensch hält das ewig aus. Mein Bekannter hatte seinerzeit schlicht versäumt, seinen ungeliebten Beruf rechtzeitig aufzugeben. Bis es dann fast zu spät war. Jahre später hat er heute neue Aufgaben, Ziele und seine Mitte gefunden, denkt mehr an sich und seine Lieben und lernt wieder leben.
Also sind es die kleinen Auszeiten, die einem Helfen bei sich zu bleiben. Das „sich auch mal um sich selbst kümmern“, das „es sich gut gehen lassen“ und das „in sich hinein hören“. Das Zauberwort heißt Achtsamkeit, achtsam und vorsichtig mit den eigenen Wünschen und Erwartungen, aber auch sorgsam mit dem eigenen Körper umgehen. Damit die Seele Lust hat in Ihrem Körper zu wohnen.
Ganz wesentlich sind die eigenen Ansprüche und Erwartungen – und die der anderen. Liegt meine Messlatte so hoch, dass ich immer nur scheitern kann, ist eine ständige Frustration zwangsläufig. Bei den Erwartungen von außen (Kollegen, Eltern, Partner) kann es helfen, einfach mal ‚nein’ zu sagen. Aber auch das muss man lernen.
Wenn es erst zum Ausbruch der Krankheit gekommen ist, kann nur noch der Therapeut helfen und auch da macht es dann ein guter Mix aus medizinischer und psychologischer Betreuung.