Reizdarm, Werbegag oder Problemfall?

Wie die Werbung ein echtes Problem vergrößert.

Reizdarm ist überall, quasi als neues Modewort. In der Werbung, in Gesundheitssendungen, in Zeitschriften. Überall wird uns das Problem eingehämmert und gleich mit einer Vielzahl von Medikamenten gelöst. Magendrücken? Zack – die Pille hilft, Blähungen? Auch dagegen gibt es natürlich etwas ohne Rezept. Reizdarm? Längst durch ein Medikament gelöst.

Na dann ist doch alles in Ordnung?!

Natürlich nicht, denn alle diese Wundermittel mildern die Symptome nur ab, sie lösen nicht die Ursache. Ganz im Gegenteil belasten sie dem Darm mit neuen Substanzen, die er so sicherlich gar nicht haben wollte.

Unsere Darmflora ist ebenso komplex wie empfindlich. Sie sendet Signale an unser Gehirn, die wir deuten müssen. Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit, Schmerzen haben Ursachen und unser Darm bittet uns darum, diese Ursachen zu lösen – nicht zu betäuben.

Also mache ich was?

Zunächst einmal muss die Darmflora genauestens analysiert werden. Das passiert nicht mit dem bekannten Krebstest zur Vorbeugung, denn der untersucht nur, ob Blut im Stuhl ist. 

Dazu kommt das intensive persönliche Gespräch, denn die Ursachen können natürlich auch im psychologischen Bereich liegen; Stress, Ärger mit dem Partner oder den Kindern, sich schlicht unglücklich fühlen, Midlife-crisis, Wechseljahresbeschwerden, falsche Ernährung – alles das können auch Ursachen sein, die sie sicher mit keiner Pille beheben.

Das Therapieverfahren hängt dann sehr stark von den gewonnenen Erkenntnissen ab und wird von mir – gemeinsam mit ihnen – ganz individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt.

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