Verdauungsprobleme, eine Ursachenforschung
Unser Darm – und wie wir mit ihm umgehen….
Er ist unser mit Abstand größtes inneres Organ, erledigt wahre Drecksarbeit und wir behandeln ihn nur schlecht. Dabei ist er immens wichtig, sorgt maßgeblich für unser Immunsystem und bildet unsere Köpermitte, wie Yoga Anhänger, Turner, Balletttänzer und Kampfsportler bestätigen werden. Eine Vielzahl von Krankheiten werden heute bereits auf Magen/Darm Defizite zurückgeführt.
Der Darm sieht mit seinen Windungen nicht nur von ungefähr aus wie ein Gehirn. Magen und Darm geben unserem Gehirn wichtige Rückmeldungen und Vorgaben zum allgemeinen Stoffwechsel. Wir reden ja auch gerne von einem „Bauchgefühl“, wenn wir rein intellektuell nicht mehr weiterkommen.
Und wir behandeln wir diese unsere „Mitte“? Falsche Ernährung, Alkohol, Nikotin, Antibiotika und jede Menge Medikamente – gegen so ziemlich alles im restlichen Körper – schieben wir durch ihn hindurch. Regeneration Fehlanzeige! Wenn er aufmuckt, gibt es eben noch mehr Medikamente.
Warum tun wir ihm das dann an?
Zunächst einmal ist die gesamte Verdauung in der westlichen Welt ein absolutes Tabuthema. Schon die Werbung verweist gerne darauf, wie unangenehm und sogar peinlich Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall sind. Und schon den Kleinsten wird beigebracht wie eklig das Häufchen ist und dass man darüber aber auch gar nicht spricht.
Das prägt eine ganze Kultur.
Und leider macht er sich auch nicht wirklich gut bemerkbar, wenn es ihm schlecht geht. Durchfall und Blähungen reichen noch nicht als Anreiz, sich intensiv um die Ursachenfor-schung zu kümmern oder gar etwas zu ändern. Außerdem gibt es ja genügend frei verfügbare Mittel auf dem Markt. Um die Ursachen kümmern wir uns erst, wenn Darmverschluss oder eine geplatzte Darmwand unmissverständlich aufzeigen, jetzt reicht es! Dann ist es aber zu spät.
Auch bei der Vorsorge kommt er schlechter weg als unsere Zähne. Darmspiegelungen werden durch die Kassen als Vorsorgeuntersuchung erst im fortgeschrittenen Alter übernommen und kümmern sich dann auch nur um die Darmwand und das allgemeine Krebsrisiko. Die wichtige Darmflora, in der sich gute Bakterien um die Arbeit kümmern, wird noch nicht einmal untersucht.
Der exzessive Konsum von Antibiotika führt nicht nur zu den bekannten Resistenzen und der Belastung des Grundwassers, er vernichtet eben auch die guten Bakterien im Darm. Und auch damit beginnen wir schon bei den Kleinsten.
Es ist schon traurig, dass lediglich bei unseren Nachbarn in Österreich, Kinderärzte bei jeder Verschreibung von Antibiotika, auch gleich die Probiotika für den späteren Wiederaufbau mit vergeben.
Wie kann ich ihm und mir selbst helfen?
Zunächst einmal den Status untersuchen lassen, gegebenenfalls sanieren, Giftstoffe ausleiten und Bakterienstämme wieder zuführen. Vielleicht auch mal über die Ernährung nachdenken. Das ist aber ein so komplexes Thema, dass diese Information den Ausgangspunkt für eine ganze Reihe von Beiträgen bilden wird.